Ja, Midgaard ist schon eine erstaunliche Welt. Hitze, Hitze, Hitze und eine erbarmungslose Sonne, in der nichts wachsen kann. Wir machen uns also auf den Weg zusammen mit Abdullah und seinem Sohn Yasin nach Deir al Qamar.
Nach mehreren Tagen wurden wir in der Nacht von drei fürchterlichen Skorpione angegriffen, riesen Skorpionen. Bei Thor, was für Monster. Doch was soll ich sagen, was können Skorpione schon drei Wikingern anhaben, die keine Angst vor dem Tod haben. Der Kampf war hart aber schnell vorbei und durch pures Glück konnten wir Abdullahs Sohn vor dem sicheren Tod retten. Seitdem scheint Abdulla noch mehr in unserer Schuld.
Nach drei Wochen durch die Wüste erreichen wir endlich die Stadt. Es ist eine Stadt wie aus einem Märchen. Die Straßen sind gesäumt mit Menschen. Es ist alles… Sauber… Das Wasser, Trinkwasser, fließt hier aus Hähnen. Es gibt hier einen Ort, an dem kann man nur lernen. Und man muss dafür anscheinend nicht mal was bezahlen. Die Menschen hier beschäftigen sich zum Teil ausschließlich mit dem Wissen. Und dieses Wissen wird aufgeschrieben. Ich muss zugeben dass mich diese Kultur beeindruckt, und wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich versuchen, einiges des hier gelernten weiter zu geben. Aber genug davon.
Wir wurden in der Stadt von dem Bruder von Abdullah, Harrid, herzlichst aufgenommen. Ein Haus wie ich es noch nicht gesehen habe. Es ist umgeben von einer riesigen Mauer, innen drinnen Gärten schöne Frauen in Gewändern... Was soll ich sagen, zu Hause wird das sowieso niemand glauben. Harrid’s „Ohren“ hörten sich in der Stadt um und nach einigen Tagen war klar wo Tristan abgestiegen ist.
Wir machten uns also auf, ihm endgültig den gar aus zu machen. Wir hatten einen guten Plan, der allerdings überhaupt nicht aufging. Doch wie schon so oft vorher, haben wir mit dem Weg des Eisens unser Ziel erreicht. Das Ei des Ferrage ist in unsere Hände gefallen und Tristan wird vermutlich nicht an Odins Tafel speisen, sondern irgendwo in den düsteren Kellern seines Gottes Atron darben. Allerdings muss ich sagen dass wir etwas zu viel Aufmerksamkeit erregt hatten. Auf der Flucht zurück zu Harids Haus sind wir noch einer weiteren Priesterin Atrons begegnet. Doch auch die konnten wir ausschalten, haben sie allerdings am Leben gelassen. Manchmal bin ich von unserer Gnade selbst überrascht.
Diese Baba hatte etwas dabei, dass wir hier nie erwartet hätten. Eine Rune der Götter hat wieder den Weg zu uns gefunden und macht uns stärker für das, was die Nornen sich erdacht und gewoben haben. Zurück in Harrids Haus wurde klar, dass wir die Stadt schnell verlassen mussten, denn die Priester Atrons haben hier sehr viel Einfluss, bis hinauf zum Kalifen. Zum Abschied habe ich daraufhin die wahre Macht unserer Götter gezeigt und dieser Wüstenstaat einen Sturm geschenkt, der seinen Namen alle Ehre Macht.
Nach dieser kleinen Ablenkung konnten wir die Stadt ohne Probleme ungesehen verlassen und sind mit einem Führer auf dem Weg zurück zur Oase, um dann in unsere Welt zurückzukehren. Es gibt in diesem Land wahrlich gefährliche Volksstimme. Einem davon, den Sahifs, sind wir auf unserem Weg zurück zur Oase begegnet. Sie lauerten uns auf, nachdem sie eine Karawane überfallen hatten. Die Art zu kämpfen mit Pfeil und Bogen und die Masse an Gift haben uns schwer zugesetzt. Ich musste nach dem Kampf ein paar Worte mit meinen Gefährten sprechen, denn mich alleine vor zwei Bogenschützen stehen zu lassen ist Strategie, die wir nicht wiederholen sollten.
Nach diesem gefährlichen Kampf haben wir schließlich die Oase erreicht. Dort wurden letzte Sachen gekauft und wir verabschieden uns von unserem Führer Sohon. Die Reise zurück zu Abdullah dem Feuermaphit verlief ohne Probleme. Ich konnte Ihn sogar überreden mir ein Regelbuch dieses wunderbaren Schachspiels zu überlassen und bin ihm deswegen ein klein Gefallen schuldig. Die Reise zurück in unsere Welt verlief genauso unproblematisch wie die Reise in diese Wüste, und wir waren alle froh wieder zu Haus zu sein.
Der Wunsch zurück nach Bork zu kommen, trieb uns zur Eile. Oluf und Übbe bauten eine Art Schlitten auf die wir die ganzen Waren packen konnten, die wir aus dieser wunderschönen Wüstenwelt mit hinüber genommen hatten. Ich freue mich schon auf die großen Augen der Frauen in Borg, wenn wir Ihnen die Seide aus Persch verkaufen.
Unsere Rückreise verlief die ersten Wochen nach Plan und ohne besondere Vorkommnisse. Allerdings haben auch wir hier einmal mehr die Macht der Götter zu spüren bekommen, als Olav seine neu gefundene Rune verwendete und uns ein unbeschreibliches Jagdglück beschert. Wir sind jetzt im Besitz von drei Runen, ich will mir gar nicht ausmalen was passiert, wenn die Macht all dieser Runen gebündelt zum Einsatz kommt.
Eine Woche vor Borg mussten wir eine Furt überqueren. Diese Überquerung wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn die beiden Damen die uns dort aufgelauert haben, zeigten uns, dass es jenseits unseres Landes Menschen und Kulturen gibt, die man nicht unterschätzen sollte. Eugenie und Carol haben sich gut geschlagen, doch am Ende mussten auch sie sich unserer geballten Kraft und dem Kampfglück (Anmerkung des Gottmasters) geschlagen geben und sind auf wundersame magische Weise entschwunden. Ich bin sicher wir werden die drei, denn es sollen drei sein, noch mal wieder sehen. Am Ende dieses Berichtes muss ich noch sagen dass dieser Tag niemals aus unserer Erinnerung verschwinden wird. Eugenie hatte Übbe quasi in zwei Hälften geteilt. Und wir freuten uns, dass unser Freund endlich an der Tafel Odin speisen konnte. Doch die Götter haben in ihrer unbeschreiblichen Weisheit entschieden, dass sein Leben auf Midgard noch nicht zu Ende ist. Sie schicken ihn zurück zum Preis der Rune Isa, die dabei zerstört wurde. Seit diesem Moment ist uns klar, dass wir zusammen gehören und Übbe ist wohl zum größten Gläubigen unserer wahren Religion geworden. Wir freuen uns auf Borg, aber, ganz ehrlich, wir freuen uns nicht auf die drei Damen.